Digital Creatorinnen mit Hijab – Modebilder, Modellpraktiken und Geschlechterperformanzen

Foto: AdobeStock/mlangsen
Wann: Mi, 12.11.2025, 14:15 Uhr bis 15:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Hauptgebäude, Flügelbau Ost, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg, Raum 221
Muslimischen Frauen, die sich modisch kleiden wollen, sind häufig mit einer grundlegenden Problematisierung konfrontiert: von muslimischen Autoritäten bis hin zu weißen Feminist:innen und anderen Sprecher:innen wird konstatiert, dass eine religiöse Bedeckung des Körpers der vestimentären Emanzipation, wie sie modischem Ausdruck inhärent sein soll, zuwiderlaufe.
In meinem ethnographischen Projekt zu muslimischen Modebildern in Deutschland versuche ich, den mediatisierten Modellpraktiken und Umgangsstrategien von Hijabi Creatorinnen nachzugehen, um die Aneignung und Umdeutung dominanter Diskurse mithilfe des Alltagswissens und der mediatisierten Praktiken der Akteurinnen zu beleuchten.
Hijabi Creatorinnen können als Bestandteil einer diversen Influencerinnenszene eingeordnet werden, die sich über medial verbreitete Lifestyle-Motive vergemeinschaften und als dezentrierte Subjekte die eigene Vermarktung und In-Wert-Setzung mit gesellschaftspolitischem Engagement und einer situativen Subjektivierung von diskursiven Anrufungen verquicken.
Dr.phil. Laura Haddad forscht seit 2023 in ihrem DFG-Projekt zu Muslimischen Modebildern in Deutschland und ist damit am Institut für Soziologie der Georg-August-Universität Göttingen angesiedelt. Davor hat sie in verschiedenen Projektzusammenhängen unter anderem am IMIS (Osnabrück) und der AWR (Hamburg) zu muslimischer Raumproduktion und Institutionalisierungs-prozessen gearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Hybrid Ethnography, Visuelle Diskursforschung, Wissensgenealogische Diskursanalyse (WDA), Subjektivierungsforschung, Situationsanalyse, Gender Studies, Fashion Studies, Social Media-Forschung, Islam in Deutschland, Kritische Stadtforschung.
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Religion – Gender – Sexualität
Historische und gegenwärtige Konfliktlagen
Konflikte um Gender und Sexualität spielen für aktuelle gesellschaftliche Debatten über Religion eine wichtige Rolle. In der Ringvorlesung werfen Referierende unterschiedlicher Fachrichtungen Schlaglichter auf historische und gegenwärtige Konfliktlagen in Christentum, Islam, Alevitentum und Judentum. Dabei geht es um Genderbilder und -stereotype, sexuellen Missbrauch in religiösen Kontexten, Konflikte um sexualethische Normen, den Umgang mit queeren Menschen in den Religionsgemeinschaften sowie um Herausforderungen für den Religionsunterricht.
Die Ringvorlesung wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
mittwochs, 14:15 - 15:45 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügelbau Ost, Raum 221
Koordination: Dr. Alina Potempa, Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg